Archive for the ‘Putsch-Politik’ Category

www.solingen-schwimmt-weg.de

Mittwoch, Juni 8th, 2011

Solingen, die Stadt der Seniorenresidenzen, Gutachten und Bürgerbefragungen. Ich kann die Zweigstellen von Weltersbach kaum mehr zählen. Malteserhof, Johanniterdingsbums neben dem Franz-Tanz-Palast, Weeger Hof, Bachtorzentrum und demnächst noch Beckmannstrasse und Friedrichstrasse,  und was weiß ich was. Für die Rentner ist gesorgt, nur nicht für deren Gärten, barrierefreien Shoppingmalls oder Aquafit-Hallen. Nein, wer hier wohnt, der muss seinen Rollator durchs Schlaglochparadies karren, anstatt gepflegt durch den Hofgarten zu schlendern. Der kann im Coppelpark die letzten Enten und Feuerlöscher im Wasser füttern oder durchs marode Treibhaus im Botanischen stapfen. Vielleicht wäre das ja das kommende Bäderkonzept, einfach das Treibhaus voll Wasser laufen lassen und Aquafit anbieten, Wassertreten und Steine klopfen. Dann klappt das auch zum Familienpreis für 1,50€. Wie gut, dass wir rund um Solingen wenigstens noch ein paar gepflegte Friedhöfe zum wandern haben. Bis in Solingen mal ein schönes Römerbad reaktiviert ist, ist das Leben im Altenzentrum auch schon vorbei. Wer daran glaubt, das in Solingen noch erleben zu dürfen, der glaubt auch an den Hofgarten. Die letzten Kröten die vielleicht noch da wären, um wenigstens Vogelsang noch ein Jahr länger für eine Million marode und schmutzig am Laufen zu halten, werden rechtzeitig in Gutachten und Bürgerforum verbraten.

Wollen Sie mehr oder viel mehr bezahlen? Pleite sind wir schließlich alle, denn der Bürger kann sich Solingen ja auch nicht mehr leisten, allenfalls der gute betuchte Senior, der nicht weglaufen kann weil er zu schlecht zu Fuß ist.

www. solingen-schwimmt-weg.de

Schlaglochpate Teil 2

Freitag, Januar 7th, 2011

So, hier ein brandaktuelles Foto von heute Morgen, Lüneschlossstrasse. Die Löcher dort reichen aus, um ganz Höhscheid schon mal mit Patenschaften zu versorgen.

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Schlaglochpate

Donnerstag, Januar 6th, 2011

Was für ein Witz. Die Rechnung geht doch gar nicht auf! Wir haben in Solingen gar nicht genügend Einwohner pro Schlagloch (EW/SL). Oder ist das ein Tippfehler und es heißt in Wirklichkeit Schlaglochspaten? Dann bekommt jeder einen SSP und kann damit die Gullis freispachteln. Oder aber es ist der sichere Hinweis dafür, dass Solingen nun doch einen Golfplatz bekommt! Erinnert Euch an den Wahlkampf. Da kam ein OB-Kandidat auf die famose Idee, in Solingen einen Golfplatz zu bauen. Logisch, das ist es. Mit vierfacher Winterdienstgebühr lässt sich das doch prima refinanzieren. Da wird aus der Gebühr einfach die Schlagloch-Patte.

Schöner wohnen – heute: Schützenstrasse

Sonntag, November 22nd, 2009

Die Schützenstrasse ist quasi die Schlossallee von Solingen.

Wer es liebt, romantisch und stadtnah zu residieren, sollte folgende Immobilie erwerben:Dachterasse
Luftige Dachterasse in wunderbarer Mansarde mit Nordblick. Ausserdem mit Aussicht aufs Stadtschloss mit vorgelagertem Schlossgarten. Pflegeleicht und naturbelassen. Ein Kleinod der Südstadt.

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Im Anbau dann eine gepflegte Fensterfront mit Stuckornamenten in antiquarischen Butzenfenstern.stuckbutzen.jpg

Das Sahnehäubchen findet man unterhalb der Stuckbutzen: Eine integrierte „Ausgabe“ integriert in moderne Wandgeschaltung mit Wischtechnik in lichtdurchflutetem Loft:
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Hier noch einmal die „Ausgabe“, was man ausgibt, da sind der Phantasie keine Grenzen gesetzt.
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Ungeahnte Staumöglichkeiten lassen sich im Hinterhaus finden. Hier kann man einfach ALLES lagern und niemanden stört es.
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Schöner Wohnen in der Südstadt. Wer hier nicht schwach wird, hat keine Ahnung von Romantik. Für Schrottrobberfotografen wird Solingen angesichts des bohrenden Sparzwangs bald ein Mekka für Marodiemotive. Zu diesem Zweck könnte man die Sporthalle der ADS für zugereiste Schrottfotografen nachts als Hostel untervermieten.

Wie man sich selber ins Knie schießt

Dienstag, April 28th, 2009

1. Lasse Dich als Kandidat für eine Oberbürgermeisterwahl aufstellen

2. Sei ehrlich! Erkläre den Bürgern dass die Stadt pleite ist.

3. Setze Dich anschließend mit dem Amtsinhaber in den Dienstdaimler und fahre ins schicke, unbezahlte Rathaus.

4. Bitte immer um Verständnis. Bitte um Verständnis für Gebührenerhöhungen, schlechte Straßen, fehlende Beleuchtung. Bitte um Verständnis dafür, dass Du die Schwimmbäder schließen musst aber vorher noch einmal die Preise erhöhst.

5. Suche den Dialog! Nenne das ganze „konstruktiv“ und investiere nicht mehr vorhandenes Geld dafür. Schlage einen Sondernpreis von 340.000€ vor. Die Kohle kriegst Du später vom Steuerzahler wieder, so lange noch welche da sind.

6. Verspreche den Menschen alles was sie haben wollen! Locke sie mit Kombibad, Golfplatz oder Einkaufszentrum! Das hören sie gerne, weil jeder gerne das hätte was er sich wünscht.

7. Stelle rechtzeitig alles unter Denkmalschutz um altes Kulturgut zu erhalten. Verlange dann von den Investoren, dass sie die Kosten übernehmen, um den Tinnef irgendwo anders abzustellen.

Wenn sie Dich am Ende nicht wählen, erkläre sie für undankbar.

Wenn sie Dich wählen, setze Dich in den Chef-Daimer, genieße Deinen eigenen Karnevalswagen und schunkel mit der Familie und dem Ratsstab. Suche Dir einen neuen Superdezernenten, aber achte darauf, dass er nicht auf einmal auch OB werden will. Wenn Du mal nicht mehr der Chef sein willst, achte darauf einen Kandidaten zu finden, der nicht aus Solingen kommt. Es könnte sonst sein, dass er schnell die Lust verliert, sich am Knie selber zu verletzen.

*Irgendwelche Ähnlichkeiten sind rein zufällig.

Kuchen und Kölsch

Dienstag, August 19th, 2008

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Wenn das so wäre, würde ich glatt zu Kuchen und Kölsch kommen. Ins Turmhotel.

Hochhausrecycling – Oder: ein Solitürmchen fürs Rathaus

Montag, August 18th, 2008

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So, nun ist mir das Goldene Buch der Stadt vielleicht sicher. Ich habe Karstadt gerettet und nun doch noch dafür gesorgt, dass wir ein Hotel am Schlagbaum haben!

Falls jemand noch architektonische Verbesserungsvorschläge hat (vielleicht den Unterbau lassen oder die albernen bunten Fensterchen noch einbauen) nehme ich sie gerne entgegen.

Jedenfalls kann das Türmchen nun bleiben, die Silouhette ist gerettet und aus dem Solitörchen ist ein Solitürmchen geworden und wir haben das Empire-State-Building des Bergischen!

Wenn ich einmal reich wär…

Mittwoch, August 13th, 2008

lindefiltered.jpg…dann würde ich mir meine Kindheit zurück kaufen. Das Haus, in welches meine Mutter den Kinderwagen schob, wo sie mir mein „Mel“ genäht hat und wo es immer nach Bohnerwachs rochfbs.jpg
Es ist das Haus, in dem ich kochen gelernt habe, wo unzählige Solingerinnen ihre Babies zum ersten mal gespürt haben, sie gestillt und massiert haben, aus ihnen motivierte Schüler gemacht haben und wo kleine Mädchen wieder kochen lernen wollten. Und nähen und gebären….und wieder schließt sich der Kreis.
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Der Wuppertaler VHS-Oberste glaubt, er weiß was gut für uns ist. Und Onkel Franz glaubt das auch … dabei wußten das lange Jahre lang die Mitarbeiter dieses kleinen Schlosses, was sie mit viel Einsatz und Herzblut über Generationen hinweg geführt und gepflegt haben.
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Machs gut altes Haus. Ich bin sicher, es findet sich jemand mit Herz, der die Türen wieder aufmacht. Den Bohnerwachsgeruch erhält und sich wirklich für das interessiert, was der Bürger sich wünscht. Die Mutter, das Ungeborene, die Eltern, der Schuljunge, die Jungköchin, die Seniorin…ich hoffe, es bleibt ein Ort voller Musik, Kreativität und Einsatz.

Liebe ehemaliger Leiter/-innen, MitarbeiterInnen, KollegInnen, Mütter, Väter, Kinder. Ich danke Euch für die Zeit und den Einsatz, das Herzblut und die Liebe zu diesem Haus und wünsche mir, dass es ein Ort der Wärme bleibt für die Solinger.
Das Haus wird bleiben und damit all die schönen Erinnerungen, die man nicht einfach in den Südpark transporieren kann.
Aber wir haben die alte Mütterschule, die Familienbildungsstätte in unseren Herzen.

Mir tut das so weh, was in dieser Stadt passiert, ohne das ich das Gefühl habe, irgendwas tun zu können. Ausser vielleicht, ein paar Bilder und Erinnerungen wach zu halten.

Liebe Stadtonkels, die ihr so gut wißt, was wir Solinger brauchen. Laßt Euch sagen, den dämlichen Franz-Palast braucht niemand. Niemand braucht die roten Klinkerchen und die albernen, bunten Fensterchen. Und ich persönlich möchte auch nicht dort bei Kuchen und Kölsch mit dem OB anstoßen.
Aber vielleicht habe ich noch einen tollen Sparvorschlag, der mich am Ende noch ins goldene Buch bringt…
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Verkauft doch einfach die olle Kirschheide. Von dem Erlös kaufen wir einen ollen Kronleuchter und ein bisschen Goldspray. Irgendwo in derhoelle2.jpg Hölle 2 – entschuldigung, im „Solitor“, wird sich doch noch eine kleine Zelle finden, wo wir ab und an ein paar undankbare Solingerinnen und Solinger, Unken und Miesmacher, Mütter und Väter, ehemalige Mütterschulkinder….unter die Haube bringen können…*sarkasmusmodusoff*

Weisung

Dienstag, August 5th, 2008

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Wenn einer fortgeht,
muß er die Glut,
die noch glimmt in den Öfen,
mit Schuhen zertreten,
muß er den Abend schon
vor dem Morgen loben,
trägt er wie eine Münze
das Salz und das letzte Brot
auf der Zunge,
mit nichts als sich selbst unterwegs.

Wenn einer fortgeht,
muß er das Schloß wechseln in seiner Tür,
den Schlüssel muß er
im Schnee vergraben,
gehen muß er mitten im Winter,
bevor erstes Grün ihn umgarnt zu bleiben,
gehen, ohne sich umzudrehen.
Vergessen die Häuser, die Bäume, die Steine,
nur Namen leibe er ein.

Wenn einer fortgeht,
muß er sein letztes Lager
in fremder Erde bereiten,
muß er die Felder aufs neue vermessen,
und Felle, die ihm davon geschwommen,
um nicht der Täuschung anheimzufallen,
alles sei schöner und alles sei besser dort, woher er einst kam.

(Brigitta Weiss)

Clement, wenn Du gehst, nimm ein paar gute Genossen mit und fangt irgendwo von vorne an. Für ein Land, in dem man seine Meinung sagen darf! (KEP)

Solitor – oder: die Mitte finden

Dienstag, Juni 24th, 2008

Heute steht es im Tageblatt – Solitor  – der neue Turm des Rathauses – „das Tor zur Mitte“. Wie diese Übersetzung zu Stande kommt, ist und bleibt mir ein Rätsel. Aber schlau, wer rechnen kann. Für wie blöd hält man Ärzte? In einer Zeit, wo auch diese gezwungen werden, wirtschaftlich zu denken und für Hausbesuche 1,60€ bekommen, wird keiner so naiv sein, in ein viel zu teures Gebäude ohne günstigen Parkplatz zu ziehen. Was an dem Türmchen „intelligent“ sein soll (Zitat des Investors im ST), das will sich mir nicht erschließen. Intelligent sind hier die, die nicht einziehen in die „Mitte“, die für mich immer noch Nordstadt ist und von der Mitte weiter entfernt ist als der Graf oder der Fronhof. Aber wer weiß? Vielleicht muss ich in mich gehen, und meine Mitte finden, bis ich verstehe….