Weisung

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Wenn einer fortgeht,
muß er die Glut,
die noch glimmt in den Öfen,
mit Schuhen zertreten,
muß er den Abend schon
vor dem Morgen loben,
trägt er wie eine Münze
das Salz und das letzte Brot
auf der Zunge,
mit nichts als sich selbst unterwegs.

Wenn einer fortgeht,
muß er das Schloß wechseln in seiner Tür,
den Schlüssel muß er
im Schnee vergraben,
gehen muß er mitten im Winter,
bevor erstes Grün ihn umgarnt zu bleiben,
gehen, ohne sich umzudrehen.
Vergessen die Häuser, die Bäume, die Steine,
nur Namen leibe er ein.

Wenn einer fortgeht,
muß er sein letztes Lager
in fremder Erde bereiten,
muß er die Felder aufs neue vermessen,
und Felle, die ihm davon geschwommen,
um nicht der Täuschung anheimzufallen,
alles sei schöner und alles sei besser dort, woher er einst kam.

(Brigitta Weiss)

Clement, wenn Du gehst, nimm ein paar gute Genossen mit und fangt irgendwo von vorne an. Für ein Land, in dem man seine Meinung sagen darf! (KEP)

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